Donnerstag, 25. September 2008

11 Tage Argentinien

Mittlerweile bin ich von meiner Argentinienreise wieder zurückgekehrt und liege jetzt ersteinmal traditionell im Bett. 11 Tage Dauerprogramm mit 4 Nächten im Bus schlauchen einfach. Es war aber trotzdem ein absolut genialer Ausflug! Mal schön der Reihe nach:

Ich bin mit einem Nachtbus von Santiago (Chile) nach Mendoza (Argentinien) losgefahren und konnte bei Vollmond die Anden erahnen. Um ca. 2 Uhr Nachts und -5° durften wir dann 1h (gefühlte 4h) beim Passstempeln anstehen. Schon hier ist mir der Mate Konsum der Argentinier aufgefallen. Von den 4 Grenzbeamten waren 3 am Matetrinken und einer hat ganz gemütlich gestempelt. In Mendoza habe ich mich dann mit meinen französischen Mitbewohnern getroffen und haben eine Radtour von "bikes and wines" gemacht. An diesem Tag haben wir ca. 30km aufm Rad zurückgelegt und unzählige Weingüter besucht. :)

Am zweiten Tag sind wir dann zur Regeneration in eine nahegelegene Therme gefahren und haben uns für die bevorstehenden Busfahrten erholt bevor es dann am Abend ebenfalls über Nacht nach Buenos Aires (15h) ging.
In BsAs bin ich dann den ganzen Tag durch die Stadt gewandert und habe mir alle sehenswerten Plätze und Straßen angeschaut, wie den legendären Friedhof im Stadtteil Recoleta und natürlich den Obelisk. Ich bin dann dort relativ zufällig in eine Demonstration "Solidarität mit dem bolivianischen Volk und der bolivianischen Regierung" hineingeraten. Dort wurde mir dann auch gleich ein Leiberl irgendeiner Organisation angedreht und ich war live dabei. Zum Glück musste ich recht früh wieder weg um mich mit meinem Couchsurfer Gabriel zu treffen, denn die Polizei war schon mit Wasserwerfern und Tränengas im Anmarsch!

Mit Gabriel habe ich am Abend noch eine kleine Stadtrunde gedreht, leider hatte ich das Pech dass er Vegetarier ist und ich demzufolge habe ich eindeutig zu wenig von der Rindfleisch-Hauptstadt profitiert. Am zweiten Tag in BsAs musste ich zuerst meine Weiterreise organisieren und habe kurzerhand einen Flug zu den Cataratas de Igauazú gebucht um mich dort noch mit meinen Eltern treffen zu können. Nachmittags bin ich mit dem Zug (!!) in das nahegelegene Tigre gefahren um mir das gewaltige Flussdelta des Río Paraná anzusehen der in den Río de la Plata mündet. Am nächsten Tag hat mich Gabriel zum Flughafen begleitet, was mein erstes und wahrscheinlich auch letztes Mal war, dass ich von der Wohnungstür bis zum Flughafen zu Fuß gehen konnte. Der Flughafen liegt direkt am Rio de la Plata, jener Fluss der Argentinien und Uruguay trennt. Für mein Empfinden ist es kein Fluss mehr sondern bereits Meer, da er einfach gigantisch groß ist.

In Foz do Iguaçu, auf der brasilianischen Seite der Wasserfälle habe ich dann nach 2 Monaten meine Eltern getroffen! Speziell dadurch dass es ein extrem kurzfristig geplantes Treffen war, war es umso schöner! Am Abend sind wir durch die Stadt spaziert und am nächsten Tag haben wir uns die gewaltigen Wasserfälle "Cataratas de Iguazú" angeschaut. Unglaublich wie diese sich über eine Distanz von weit über einem Kilometer erstrecken. Es ist von Land praktisch unmöglich ein Foto des Gesamtkunstwerks zu machen.
Obwohl ich also kurzzeitig in Brasilien war habe ich leider keinen brasilianischen Stempel in den Pass bekommen. Da an der Grenze sehr viele "Eintagestouristen" verkehren ist der optional und er war es mir auch nicht Wert mich dafür eine Stunde lang anzustellen.

Von Iguazú bin ich dann Richtung Santo Tome (nähe Santa Fe), Argentinien gefahren um José und seine Familie zu besuchen. Für diejenigen die es nicht wissen: José hat von Feb.07 bis Jan.08 bei uns in Grafing gewohnt! Ich wurde wie zu erwarten herzlichst aufgenommen und wir haben die 4 Tage viel unternommen. So sind wir einen Nachmittag nach Rosario gefahren und einen anderen nach Paraná. Paraná liegt von Santa Fe aus nur auf der anderen Seite des Flusses Paraná. Allerdings ist dieser 28km breit...
An diesem Wochenende war zu meinem Glück Frühlingsansfang und Tag der Studenten, dementsprechend war es nicht schwierig die ganze Nacht zu feiern. In diesen Tagen bin ich auch Mate süchtig geworden, habe mir meinen eigenen Mate Becher gekauft und das entsprechende Kraut...

Der schlimmste Teil meines Ausflugs war die 24h Busfahrt "nach Hause". Da die Busfahrer scheinbar schlimmere Informatiker sind als ich, die kennen nur 1 oder 0, habe ich tagsüber bei Sonnenschein dank der Klimaanlage trotz Winterjacke gefroren und Nachts im !T-Shirt! geschwitzt, da man in der Nacht natürlich heitzen muss. Die erste Hälfte verging relativ flott, da ich viel geschlafen habe, die zweiten 12h waren dann allerdings eine Qual. Bei der Grenze mussten wir diesmal ca. 2h anstehen und noch dazu wurde die Uhrzeit um eine Stunde zurückgestellt wodurch sich die gefühlte Reisezeit nocheinmal verlängert hat.

Jetzt habe ich ersteinmal genug vom Busfahren und werde das kommende Wochenende auf jeden Fall in Santiago bleiben... Noch dazu bin ich erkältet und fühle mich absolut schlapp. Gestern und heute bin ich eigentlich nur im Bett gelegen. Mit Mühe habe ich eine Vorlesung besucht, war einkaufen, habe Fotos aussortiert und hochgeladen und diesen Post verfasst.
Saludos de Chile!

Freitag, 12. September 2008

Schifoan im Valle Nevado!

Gestern war auf jeden Fall einer besten Tage hier in Chile! Meine einzige Motivation war ursprünglich behaupten zu können, auch am anderen Ende der Welt auf den Pisten gewesen zu sein. Ich bin aber immernoch absolut begeistert!

Zusammen mit Pierret, einer Freundin unserer Franzosen, bin ich losgezogen. (Es gibt Donnerstags immer eine Aktion 2x1 Tageskarten) Nach geschätzten 8 Jahren Mono-Brett habe ich gestern nun wieder auf die 2 Bretter + 2 Stöcke umgestellt. Ich muss sagen dass die insgesamt 4 Teile wesentlich schwerer zu handhaben sind - zumindest vom Bus bis zur Piste ;) Das Skifahren ansich ist glaub ich wie Radlfahren, nach den ersten unsicheren 100m ging es wieder wie geschmiert! Kein einziger Sturz den ganzen Tag... Noch dazu hatten wir mit dem Wetter extremes Glück - Sonnenschein pur! Die Pisten waren in einem Top Zustand erst am späten Nachmittag wurde es minimal sulzig. Der perfekte Schnee hängt durchaus auch mit der Höhe zu tun - das Skigebiet geht bei 3000m los...
So jetzt muss ich noch schnell eine Programmiervorlesung absitzen und heute Abend geht es auf nach Argentinien. (Santiago - Mendoza - Buenos Aires - Santo Tome - Santiago)

Mittwoch, 10. September 2008

Talca

Übers Wochenende war ich bei Jorge in Talca am Couchsurfen. Am Sonntag sind wir nach 4h Schlaf in einen Nationalpark gefahren um ein bischen die Natur zu genießen. Abends habe ich dann 3 Portionen Kaiserschmarrn fabriziert - was mir durchaus gelungen ist. Unter anderem Dank dem original Lausitzer Apfelmuß aus dem Supermarkt. Die ganze Familie war fast übertrieben gastfreundlich. So ist mir der Abschied nach 4 entspannenden Tagen am Dienstag echt schwer gefallen. Ich muss im Oktober zum Geburtstag von Jorge wieder vorbeischauen... :)


Morgen, Donnerstag gehts zum Skifahren und Freitag Nacht dann schon auf nach Mendoza, Argentinien. Neben Mendoza und Santa Fe (José) will ich noch einige Tage in Buenos Aires verbringen. Insgesamt habe ich 11 Tage, was nicht wirklich viel ist, aber zumindest für diese kleine Route wahrscheinlich durchaus ausreichend...
Im Allgemeinen geht es ausgesprochen gut, die Uni fordert mich zum Glück nicht wirklich, ist eh schon fast ein full-time-job meine ganzen Ausflüge zu planen und zu koordinieren. :) Die Temperaturen werden laaangsam aber sicher angenehmer. Manchmal muss ich sogar schon den Schlafsack einen Spalt aufmachen um nicht zu schwitzen! Für meine letzten 3 Wochen Chile im Dezember habe ich mir jetzt Patagonien und Feuerland vorgenommen. Da wirds zwar wieder zapfig, aber wer kann schon behaupten dass er in der südlichsten Stadt der Welt war?!

Mittwoch, 3. September 2008

Pläne über Pläne

Die nächsten Tage und Wochen sind gut verplant. Übers Wochenende will ich vier Tage nach Talca fahren. Das liegt etwa 4h südlich von Santiago. Zitat aus meinem Reiseführer:
"Talca. Die 195.000 Einwohner zählende Stadt verblüfft den Besucher vor allem durch ihren etwas ungewöhnlichen Stadtplan. [...blabla...] Sehenswert ist wenig, hervorzuheben ist das Museo O'Higginano y de Bellas Artes, [...]"
Alleine schon die Tatsache, dass es dort scheinbar ausser einem Museum nichts interessantes geben soll ist ein gewisser Reiz! In der Umgebung gibt es ein paar Möglichkeiten für Wanderungen etc., also wenn schon die Stadt nichts taugt dann muss man sich eben schöne Orte suchen ;)

Nächsten Donnerstag will ich mit einer Gruppe von Studenten Skifahren gehen. Da Studentengruppen mit 11 Personen ca. für die Hälfte vom Normalpreis unterwegs sein können habe ich mich geopfert das zu organisieren. Es ist halt ein Unterschied ob man 80 oder 40€ für einen Tag zahlt. (Anfahrt, Ski, Lift, 2h Anfägerkurs...)

Das Wochenende darauf werde ich wohl schon Richtung Argentinien aufbrechen um José zu besuchen und auch sonst noch ein bischen von der Gegend zu sehen. Da bei uns die ganze Woche frei ist (Nationalfeiertag) habe ich insgesamt 11 Tage frei. Das muss ich dann einfach ausnutzen...

So das sind die Pläne für die nächste Zeit. Jetzt muss ich erstmal zur Vorlesung und einen Film analysieren was am Ende dann sogar noch benotet wird?! Ich werde hier noch zum Philosophen :)